Geschichtliches

Die Stiftskirche - historischer Mittelpunkt der Gemeinde Kaufungen

Über dem alten Ortskern von Oberkaufungen erhebt sich die mächtige Stiftskirche des Heiligen Kreuzes. Sie wurde von Kaiserin Kunigunde erbaut und am 13. Juli 1025, ein Jahr nach dem Tode ihres Gemahles, Kaiser Heinrich II., geweiht. Am gleichen Tage trat Kunigunde als Nonne in das 1017 von ihr gestiftete Benediktinerinnen-Kloster Kaufungen ein. Sie starb hier im Jahre 1033 und fand ihre Grabstätte an der Seite ihres Gemahls im Bamberger Dom. Im Jahre 1200 wurde sie heiliggesprochen.

 

Die Stiftskirche ist das bedeutendste spätottonische Bauwerk im nördlichen Hessen. Äußerlich völlig schmucklos geht seine Wirkung von den kompakten kubischen Formen des aufgehenden Mauerwerks aus. Sie lassen deutlich den kreuzförmigen Grundriss erkennen und vermitteln den Eindruck großer Geschlossenheit. Auf einem Bergsporn errichtet, hat die Stiftskirche mehrfach schwere Schäden erlitten und dadurch Veränderungen in der Bausubstanz erfahren. 

Der geplante Umbau der Basilika in eine gotische Hallenkirche blieb unvollendet. So finden sich romanische und gotische Bauelemente nebeneinander. Bemerkenswert ist das mächtige Westwerk mit der ehemaligen Eingangshalle, darüber die 1938 wieder freigelegte Kaiserempore mit zwei überaus schlanken Säulen. An der Hinterwand der Kaiserempore fand die ältere Orgel mit klassizistischem Prospekt Aufstellung. An den Wänden und Pfeilern der Kirche befinden sich Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert, darunter eine die ganze nördliche Querschiffswand überspannende Darstellung des Zuges der Heiligen Drei Könige von der Burg des Herodes zum Stall von Bethlehem. Ebenfalls im nörd- lichen Querschiff ist die qualitätsvolle Grabplatte der Äbtissin Anna von der Borch (gest. 1512) angebracht. 

Der spätgotische Chor mit reicher Gewölbeausmalung wurde nach 1469 vollendet. Auf dem alten Choraltar steht ein Kreuzretabel mit Szenen aus der Leidensgeschichte Christi und aus dem Leben der Kaiserin Kunigunde. Das Werk stammt von Hermann Pohl, Kassel, und wurde 1983 geschaffen. Vom gleichen Künstler stammen die beiden großen Bronzeleuchter. Im südlichen Querschiff, in dem sich im Mittelalter die Nonnenempore befand, steht die neue große Orgel, erbaut von Dieter Noeske, Rotenburg/Fulda. 

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Nachfolgend einige Bilder mit Ausschnitten aus der Geschichte der Kirche:

1. Arkaden - Geschichte

2. Kunigundes Eintritt ins Kloster

3. Kunigundes Bauaufsicht

4. Grabplatte der Äbtissin Hanna v.d. Borch

5. Heinrich II. im Ornat, von zwei Bischöfen geleitet

6. Überführung